Cyberkriminalität ist ein ernsthaftes Problem, von dem Unternehmen jeder Größe betroffen sein können, einschließlich kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMUs) in Österreich. Cyberkriminelle nutzen immer raffiniertere Methoden, um auf die Computer- und Informationssysteme von Unternehmen zuzugreifen und sensible Informationen wie Kreditkartennummern, Kundeninformationen, geistiges Eigentum und vertrauliche Daten zu stehlen. In diesem Artikel werden wir uns mit den Gründen befassen, warum auch KMUs in Österreich massiv von Cybercrime betroffen sein können, welche Auswirkungen dies auf ihr Geschäft haben kann und wie sie ihre Systeme schützen können.
KMUs sind nicht immun gegen Cybercrime
Im Gegensatz zu größeren Unternehmen haben KMUs oft weniger Ressourcen zur Verfügung, um in die IT-Sicherheit zu investieren. Viele KMUs denken möglicherweise, dass sie aufgrund ihrer Größe und begrenzten Ressourcen nicht auf dem Radar von Cyberkriminellen sind und dass sie kein lohnendes Ziel für Angriffe darstellen. Diese Annahme ist jedoch falsch und kann verheerende Folgen haben. Tatsächlich zeigen Statistiken, dass KMUs oft Ziel von Cyberangriffen sind. Laut einem Bericht des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) waren bereits im Jahr 2020 43 % der Cyberangriffe in Österreich gegen KMUs gerichtet. Dies unterstreicht die Tatsache, dass auch kleinere Unternehmen nicht immun gegen Cyberkriminalität sind und daher ihre Systeme schützen müssen.
Typisches Schadensbild bei Cyberangriffen auf KMUs
Die Auswirkungen von Cyberangriffen auf KMUs können verheerend sein und sich auf verschiedene Aspekte ihres Geschäfts auswirken. Hier sind einige der typischen Schadensbilder bei Cyberangriffen auf KMUs:
- Datenverlust und/oder -diebstahl: Cyberangriffe können dazu führen, dass sensible Unternehmensdaten gestohlen oder beschädigt werden. Dies kann zu erheblichen finanziellen Verlusten führen, insbesondere wenn das Unternehmen Kunden- oder Finanzdaten verliert.
- Datenschutzverstöße sind bei Cyberangriffen oft vorprogrammiert. Das geht oft einher mit mühsamen Meldepflichten und Strafen.
- Ausfallzeiten: Cyberangriffe können auch zu Ausfallzeiten führen, während das Unternehmen versucht, das Problem zu beheben. Dies kann sich auf die Geschäftskontinuität auswirken und zu verpassten Geschäftschancen führen.
- Rufschädigung: Ein Cyberangriff kann das Vertrauen der Kunden in das Unternehmen beeinträchtigen und zu einem Verlust von Kunden und Einnahmen führen. Wenn Kunden das Gefühl haben, dass ihre Daten nicht sicher sind, werden sie wahrscheinlich woanders einkaufen.
- Finanzielle Schäden: Cyberangriffe können auch direkte finanzielle Schäden verursachen, z. B. durch den Diebstahl von Geldern oder die Fälschung von Transaktionen.
Warum KMUs besonders anfällig für Cyberangriffe sind
Es gibt mehrere Gründe, warum KMUs besonders anfällig für Cyberangriffe sind:
- Begrenzte Ressourcen: Wie bereits erwähnt, haben KMUs oft weniger Ressourcen zur Verfügung, um in IT-Sicherheit zu investieren, was sie zu einem leichteren Ziel für Cyberkriminelle macht.
- Mangel an Expertise: KMUs haben oft nicht die gleiche IT-Expertise wie größere Unternehmen und können möglicherweise nicht die erforderlichen Ressourcen oder Fähigkeiten aufbringen, um ihre Systeme angemessen zu schützen.
- Veraltete Systeme: Ein weiterer Faktor, der dazu beitragen kann, dass KMUs anfälliger für Cyberangriffe sind, ist die Verwendung veralteter oder unsicherer Systeme und Software. Oft haben KMUs nicht die finanziellen Mittel, um regelmäßig auf die neuesten Technologien und Sicherheitsupdates zu aktualisieren.
Wie KMUs ihre Systeme schützen können
Um ihre Systeme vor Cybercrime zu schützen, können KMUs verschiedene Maßnahmen ergreifen:
- Schulung der Mitarbeiter: Eine der wichtigsten Maßnahmen, die KMUs ergreifen können, ist die Schulung ihrer Mitarbeiter im Umgang mit sensiblen Daten und IT-Sicherheit. Mitarbeiter müssen geschult werden, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.
- Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen: KMUs sollten auch verschiedene Sicherheitsmaßnahmen implementieren, um ihre Systeme zu schützen, z. B. Firewalls, Virenschutzprogramme, Verschlüsselung und regelmäßige Sicherheitsupdates.
- Verwendung von sicheren Passwörtern: Es ist wichtig, dass KMUs sichere Passwörter für ihre Systeme verwenden und sicherstellen, dass Mitarbeiter regelmäßig ihre Passwörter ändern.
- Regelmäßige Datensicherungen: KMUs sollten regelmäßig Datensicherungen durchführen, um sicherzustellen, dass im Falle eines Cyberangriffs keine wichtigen Daten verloren gehen.
- Engagement eines IT-Sicherheitsexperten: KMUs können auch einen IT-Sicherheitsexperten engagieren, um ihre Systeme zu überprüfen und zu verbessern.
- Ausgewählte IT-Dienstleister bieten IT Sicherheitspakete, welche speziell auf kleinere oder mittelständische Unternehmen abgestimmt sind. Z.B. Firewall as a Service, Security as a Service, Patchmanagement as a Service oder auch SOC as a Service.
Fazit
Insgesamt ist es wichtig, dass KMUs in Österreich sich der Bedrohung durch Cybercrime bewusst sind und ihre Systeme angemessen schützen. Cyberangriffe können verheerende Auswirkungen auf das Geschäft eines Unternehmens haben und finanzielle Verluste, Ausfallzeiten und Rufschädigung verursachen. Durch Schulung der Mitarbeiter, Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen und regelmäßige Datensicherungen können KMUs dazu beitragen, ihre Systeme zu schützen und sich vor Cyberangriffen zu schützen. Wenn Unternehmen keine eigenen Ressourcen für IT-Sicherheit im notwendigen Maß bereitstellen können, bieten ausgewählte IT-Dienstleister die notwendige Unterstützung.